Narbenkorrektur
Wie verläuft die Behandlung?
Ob die Narbenkorrektur direkt erfolgen kann oder die Narbe zuerst vorbehandelt werden muss, entscheidet der Arzt bei der ersten Untersuchung. Der Eingriff sollte erst dann durchgeführt werden, wenn die Narbe einen stabilen Zustand erreicht hat. Der Ablauf der Narbenbehandlung hängt von der Art der Narben ab. Prinzipiell ist es möglich, eine Narbenkorrektur zu wiederholen. Das kann, z. B. bei breiten Narben, sogar sinnvoll sein, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Ablauf bei Keloiden
Als Keloid wird juckendes, wucherndes, rötliches oder dunkel aussehendes Narbengewebe bezeichnet, das über die ursprüngliche Narbengrenze hinauswächst. Keloide wachsen auch weiter, wenn die Wundheilung bereits abgeschlossen ist. Sie treten insbesondere an Ohren, Schultern und im oberen Brustbereich auf. Die Behandlung durch regelmäßige Injektionen , z. B. von Kortison in das Keloid-Gewebe vermindert die Beschwerden und kann zur Verkleinerung der Narben führen. Reicht die Injektionsbehandlung nicht aus, kann das Gewebe operativ entfernt werden. Da Keloide immer wieder auftreten können, werden oft mehrere Verfahren kombiniert. Druck, z. B. durch maßangefertigte Kompressionskleidung kann alleine oder in Kombination mit Silikonfolien das Wiederauftreten verzögern.
Ablauf bei hypertrophen Narben
Hypertrophe Narben ähneln in ihrem Aussehen Keloiden, wachsen jedoch nicht über die ehemalige Narbengrenze hinaus. Die Phase der Selbstheilung kann bis zu einem Jahr dauern und z.B. durch eine Behandlung mit Kortison unterstützt werden. Alternativ können hypertrophe Narben in einem operativen Eingriff mit einem unauffälligen Hautschnitt entfernt werden.
Ablauf bei Kontrakturen
Verletzungen der Haut, die zum Verlust von Gewebe führen (z. B. Verbrennungen), können eine feste und zusammengezogene Narbe erzeugen. Diese wird als Kontraktur bezeichnet. Zur operativen Behandlung ist in der Regel eine operative Entfernung der Kontraktur mit Deckung des Defekts durch eine Hautlappenplastik oder durch ein Transplantat notwendig.
Ablauf bei Narben im Gesichtsbereich
Besonders im Bereich des Gesichts werden Narben oft als ästhetisches Problem angesehen. Um die Narben so unauffällig wie möglich zu machen, werden verschiedene Verfahren eingesetzt. Liegt die Narbe quer zu den natürlichen Hautlinien, kann bereits eine Verlagerung entlang dieser Linien beispielsweise mittels einer Z-Plastik oder W-Plastik zu einer Verbesserung führen. Liegt die Narbe nicht so günstig, wird mit einem hochfrequenten Schleifgerät die oberste Hautschicht entfernt. Durch diese Dermabrasion wird das Hautbild zwar geglättet, die Narbe kann jedoch meist nicht völlig unsichtbar gemacht werden.
Ablauf mit der Z-Plastik
Die Methode dient zur Einpassung der Narbe in die natürlichen Spannungslinien der Haut, ist jedoch nicht zur Behandlung aller Narben geeignet. Nach dem Entfernen des Gewebes werden dreieckige Hautlappen in einem 45-Grad-Winkel zum Narbenverlauf angelegt. Durch Verlagerung der Lappenspitzen entsteht eine Z-förmige Narbenlinie, die der Narbe ein unauffälligeres Aussehen verleiht.
Hauttransplantation und Lappenplastik
Zur Versorgung größerer Narbenbereiche können Transplantationen und Lappenplastiken erforderlich sein. Allerdings können die ästhetischen Resultate weniger befriedigend sein, da die verpflanzte Haut in Farbe und Beschaffenheit mitunter von der Umgebung abweicht. Bei einer Transplantation wird gesunde Haut zur Deckung des Defektes von einer Körperstelle entnommen und heilt unter Einsprossung von Blutgefäßen an der neuen Stelle in den meisten Fällen erfolgreich ein. Bei der Lappenplastik wird gesunde Haut mit darunterliegendem Gewebe, falls notwendig auch mit Muskelgewebe, an die Stelle des Defektes verpflanzt. Die Blutversorgung kann durch lokale Verschiebung erhalten bleiben oder durch eine Verpflanzung von Blutgefäßen gewährleistet werden.
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